INTOLERANCE - Waking Nightmares of an Endless Void CD

Das beeindruckende zweite Album dieser spanischen Band. Die Death-Metal-Mischlinge, die unter dem Namen Intolerance bekannt sind, stammen aus Saragossa, derselben Stadt, aus der auch Ataraxy stammt. Das 2015 gegründete Quartett ist eine Hommage an den zeitlosen Death Metal und den übelriechenden Gestank, der von den bösartigen Klängen der Bands ausging, die die Szene bevölkerten und das Genre in den späten 80ern und frühen 90ern prägten. Nichts Ausgefallenes oder Schwaches hier: Nur Verderben und Verwesung, wenn man Intolerances Leichenhalle betritt. Nach einem Demo im Jahr 2016 und einer EP im Jahr 2020 schöpften Intolerance 2022 mit dem gefeierten Debütalbum „Dark Paths of Humanity“ ihr enormes Potenzial voll aus. Wieder mit Memento Mori verbunden, ehren die Spanier weiterhin die alten Wege des Death Metal, verleihen ihm aber mit dem Nachfolger „Waking Nightmares of an Endless Void“ ihre eigene, rauhe und schmutzige Note. War ihr Debütalbum noch 1991, so ist Intolerances zweites Album wohl eher 1992 oder sogar 1993 zuzuordnen. Und das wird auch so bleiben, während ihr edles Fundament so fest ist wie eh und je – Klassiker wie Bolt Thrower, Grave, Asphyx, Morgoth, Entombed, Convulse, Obituary und Unleashed –, gibt es hier wohl etwas mehr Groove oder zumindest etwas mehr Selbstbewusstsein als in ihrem stromlinienförmigen Vorstoß. Während diese Dark Paths Knochen unter Panzerketten zermalmten, galoppieren und mahlen diese Waking Nightmares mit einer Eingängigkeit, die sich nicht leugnen lässt. Zugegeben, Intolerance waren schon zuvor subtil nuanciert und überraschend dynamisch, doch die immer düstereren Töne und die fast schon bösartige Melodik, die sie hier anschlagen, rücken sie näher an Klassiker wie Unanimated, Dismember, Hypocrisy, Desultory und die frühen Necrophobic heran. Immer noch eine Death-Metal-Platte von Death-Metal-Maniacs für Death-Metal-Maniacs, aber irgendwo wird gerade ein Kruzifix auf den Kopf gestellt! Erneut mit einem eindringlichen Cover, diesmal von Juan Alberto Hernandez, und einer weiteren umwerfenden Produktion versehen, setzen Intolerance ihren meisterhaften Marsch mit „Waking Nightmares of an Endless Void“ fort und finden sich in den Armen des Bösen wieder!